Was bedeutet „DOM“ bei Glasfaser-Transceiver-Modulen (SFP/SFP+)?

Viele neue und gebrauchte Glasfasermodule werden mit DOM-Unterstützung beworben.

DOM bedeutet Digital Optics Monitoring. Das bedeutet, dass die Elektronik im Glasfaser-Modul die Verbindung überwacht und über eine digitale Schnittstelle Diagnosewerte zur Verfügung stellt.

Die DOM-Schnittstelle ist ein Industriestandard und wird daher von zahlreichen Geräteherstellern unterstützt. Dennoch ist die DOM-Funktionalität nur dann nutzbar, wenn das entsprechende Gerät (Switch, Router, PCIe-Karte, …). DOM-Transceiver können auch in Geräten ohne DOM-Unterstützung verwendet werden.

Früher war DOM ein Zusatzfeature, für das man bei jedem Glasfasermodul extra zahlen musste. Heutzutage haben fast alle modernen Transceiver DOM eingebaut.

Das Folgende Beispiel zeigt die DOM-Diagnostic im Webinterface eines Mikrotik CRS305-1G-4S+ mit einem FS SFP-10GSR-85 für Multimode-Fasern. Das Paar aus identischen Modulen ist mit einem 25m-Multimode-Kabel (OM3, 50/125um, LC UPC Duplex) miteinander verbunden.

Wie in diesem Screenshot zu sehen ist, zeigt das DOM neben allgemeinen Fehlern (Rx LoseTx Fault) die kritischen Werte Rx Power und Tx Power an. Hier lässt sich ablesen, ob der sendende Laser defekt ist (falls Tx Power zu gering ist) oder ob nicht genug Signal an der empfangenden Photodiode ankommt (falls Rx Power zu gering ist). So lassen sich auch Trends und schlechte Verbindungen erkennen und so reparieren, bevor sie komplett versagen.